Nominee | Interior Design | 2015
Textbau. Schweizer Architektur zur Diskussion
Die Ausstellung «Textbau. Schweizer Architektur zur Diskussion» im Schweizer Architekturmuseum (S AM) Basel untersuchte die Relevanz von Text als Medium der Architektur und reflektierte die (ver)öffentlich(t)e Debatte über das Bauen anhand ausgewählter Projekte. Die Herausforderung für die Szenografie bestand in der Abwesenheit klassischer Exponate wie Modelle, Pläne und Bilder. Inspirierend für die realisierte Inszenierung waren das Weiss des Papiers, die Druckerschwärze, das Medium Zeitung und das Lesen an sich. Der zentrale Ausstellungsraum präsentierte sich als Mischung aus Wartesaal, Leseraum und Lounge. Während Boden, Decke und Wände in grellem Weiss gehalten waren, zogen an den Wänden bis zur Unleserlichkeit verschwommene Printlayouts und grossformatige SW-Fotos die Aufmerksamkeit auf sich. Schwarze, hartgezimmerte Sitzmöbel standen zwischen Zeitungsstapeln und luden zur Auseinandersetzung mit den Texten ein. Im grün ausgeleuchteten und mit Liegestühlen ausgestatteten «Therapieraum» erzählten Architekturkritiker über ihre Leidenschaft und das Arbeiten in der Schweizer Presselandschaft.
Kommentar der Nominatoren
Die Abwesenheit traditioneller Exponate machte die Gestaltung der Ausstellung Textbau im S AM zu einer besonderen Herausforderung. Die Radikalität der Antwort, die die Szenografen dafür fanden, beeindruckt durch ihre Stimmigkeit, ihre Konsequenz und ihre sinnreiche Farbsymbolik, die einen starken Eindruck hinterlässt.
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