«Im virtu­ellen Studio kann durchaus mal der Wasser­pegel steigen»

Die ETH Zürich fördert den Wissens­transfer und die wirt­schaft­liche Umset­zung von Forschung. Zur Inno­va­ti­ons­för­de­rung gehört die enge Zusam­men­ar­beit mit Indus­trie- und Wirt­schafts­part­nern. Diesem Ziel entspringt auch die Koope­ra­tion mit dem Design Preis Schweiz. Beide setzen sich dafür ein, dass Design als gesamt­heit­li­cher Gestal­tungs- und Entwick­lungs­pro­zess ange­wendet wird. Im Rahmen der Event-Reihe «RETHINKING» startet die ETH am 27. Mai 2021 im virtu­ellen Studio eine neue Serie mit Fokus auf das Thema «RETHINKING LIVING».

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Wie kann man gleich­zeitig unter der Kuppel der ETH Zürich und auf einer Berg­spitze sitzen? Menschen aus aller Welt treffen sich im virtu­ellen Studio der ETH Zürich und stellen sich den grossen Fragen des Lebens: RETHINKING LIVING.

Der Blick vom ETH Pavillon auf die atem­be­rau­bende Berg­land­schaft und den Vier­wald­stät­tersee lädt ein zum Nach­denken und Disku­tieren über die grossen Fragen des Lebens: Was ist Leben? Wie wollen wir Leben? Wie ändert sich unser Leben? Im Hinter­grund zieht ein Solar­flug­zeug über den See, auf einem Felsen steht eine Anlage, die aus Sonnen­licht und Luft Treib­stoffe herstellt, und was wie ein Schwarm Berg­dohlen elegant choreo­gra­phiert durch die Luft segelt, ist eigent­lich eine Schar auto­nomer Drohnen: In der virtu­ellen 3D-Land­schaft des Studios verbindet sich die Urschweiz subtil mit neusten Tech­no­lo­gien – alles Forschungs­pro­jekte aus der ETH Zürich.

«Es kann durchaus sein, dass im Hinter­grund während eines Gesprächs auch mal der Wasser­pegel des Sees steigt oder sich plötz­lich zwei- oder vier­bei­nige Roboter auf einer Weide tummeln», erklärt schmun­zelnd die Leiterin des RETHINKING LIVING Studio-Projekts, Simone Bucher van Ligten. «Wir können die Land­schaft im Hinter­grund je nach Gesprächs­thema animieren.» Auch 3- Modelle von Forscher*innen lassen sich in eine Gesprächs­si­tua­tion virtuell einbinden.

Im Stab Präsi­dent der ETH Zürich entwirft und entwi­ckelt Simone Bucher van Ligten Platt­formen für den Dialog zwischen Wissen­schaft und Gesell­schaft. Auf eine Reihe von physi­schen Ausstel­lungen zu RETHINKING INTELLIGENCE, RETHINKING DESIGN und RETHINKING CREATIVITY folgt nun das virtu­elle RETHINKING LIVING Studio. Es entstand im Zuge der Virtua­li­sie­rung von Veran­stal­tungen wie Diskus­si­ons­foren, die aufgrund der Pandemie online statt­finden. Das RETHINKING LIVING Studio wurde gemeinsam mit dem Visua­li­sie­rungs-Studio OVI Images entwi­ckelt, das die virtu­elle Welt designt und mit OnStage Show­technik, welche die Land­schaft in ein physi­sches Studio inte­griert. «Ich gab OVI Images ein Foto von einer Wande­rung meiner Eltern auf der Rigi, und aufgrund der Koor­di­naten konnten sie mittels Geodaten ein wahr­heits­ge­treues Gelän­de­mo­dell erstellen», so Bucher van Ligten. Der virtu­elle ETH Pavillon als Ort der Begeg­nung ist eine redu­zierte Form des ETH Haupt­ge­bäudes, mit der ikoni­schen Kuppel als Dach. Mittels Green Screen können sich auch Gesprächsteilnehmer*innen aus Singapur, New York und Accra virtuell unter der ETH Kuppel einfinden.

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Die Event-Serie RETHINKING LIVING

Anläss­lich des Natio­nalen Klima­tages vom 27. Mai 2021 startet das RETHINKING LIVING Studio mit der ersten Sendung: The Fate of Forests. Über die Zukunft der Wälder debat­tieren ETH Professor Tom Crow­ther, ETH Profes­sorin Rachael Garrett, Clara Rowe, CEO von Restor und Mode­rator Chris Lueb­keman: Wie schützen wir die Wälder, die Arten­viel­falt, wie verhin­dern wir die Abhol­zung, und wie können wir die immensen Wald­ver­luste wieder aufforsten? Schü­le­rinnen und Schüler aus der Klima­gene­ra­tion werden ihnen dazu Fragen stellen.

Das Gespräch wird auf dem ETH YouTube Kanal sowie auf den Webseiten des Natio­nalen Klima­tages und Fate of Forests gestreamt und bildet den Auftakt zur RETHINKING LIVING Kampagne. «Es geht um die grund­sätz­li­chen Fragen des Lebens – wo und wie müssen wir uns anpassen oder ändern? Wie gehen wir mit dem Klima­wandel um? Wie nutzen wir Tech­no­lo­gien, und wie schaffen wir damit eine nach­hal­ti­gere, wider­stands­fä­hi­gere und gerech­tere Welt?» so Jürg Brunn­sch­weiler, Leiter Stab Präsi­dent und Initiant der Kampagne. Dass sich die ETH Zürich diesen Fragen ausge­rechnet auf einem Schweizer Berg widmet, passt: Dort treffen sich Ruhe und Weit­blick.