Adobe Indigo
Digitale und handwerkliche Textil-Technik miteinander zu verbinden – das ist die Grundidee von Adobe Indigo, einer Kleider-Kollektion, bei der Stoffe die Hauptrolle spielen. Ein von einfachen grafischen Formen und zarten Farbverläufen geprägtes digitales Printdesign bildet dabei die Basis für eine manuelle Weiterbearbeitung des Textils mit Hilfe der traditionellen japanischen Abbindetechnik Arashi Shibori. Dadurch entstehen handplissierte Stoffe, bei denen die ursprünglichen Prints dank zufälliger Farbdurchmischungen eine einzigartige ästhetische Qualität erhalten. Der digitale Printentwurf verwandelt sich in ein organisch plissiertes Färbespiel mit Unikat-Charakter. Die aus diesen Stoffen gefertigte Kleider-Kollektion zeichnet sich rein formal betrachtet durch schlichte Zeitlosigkeit aus. Der Schnitt tritt bewusst in den Hintergrund. Stattdessen stehen das Textil selbst und sein künstlerischer Wert im Mittelpunkt.
Kommentar der Nominatoren
Die Verschmelzung von digitalen Prints und traditioneller handwerklicher Weiterverarbeitung überzeugt im Ergebnis durch das hohe und eigenständige ästhetische Niveau. Die auf Basis dieser Modestoffe entwickelte Kollektion von exklusiven Roben sind eine originelle Reaktion auf die industrielle Massenware.
Kommentar der Jury
Das Projekt Adobe Indigo umfasst einerseits eine Modestoffentwicklung und andererseits eine Kollektion von Roben, die auf der Basis dieser einzigartigen Textilien entstand. Die Stärken der Arbeit liegen in beiden Elementen und ihrer gelungenen Verbindung. Die ästhetisch überaus reizvolle Stoffentwicklung präsentiert nicht allein einen erfrischend neuen Ansatz auf einem Feld, das bereits prominent besetzt schien – sie verlangte geradezu nach einer Modekollektion. Die Designerin beschreitet dabei mit Konsequenz einen auch konzeptionell überzeugenden eigenen Weg. Das Projekt ist in der Schweiz im Moment ebenso singulär wie konkurrenzlos. Es steht für eine neue Sichtweise auf Mode und hat das Potential zum Klassiker à la Diane von Fürstenberg.
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