Spea­king with Gover­ning Coun­cillor Chris­toph Ammann about the Circular Economy

Herr Regie­rungsrat Ammann, die Kreis­lauf­wirt­schaft nimmt an Bedeu­tung zu. Etablierte Unter­nehmen und Start-ups inves­tieren in die Trans­for­ma­tion von der linearen zur zirku­lären Wirt­schaft. Welche Bedeu­tung hat die Kreis­lauf­wirt­schaft für den Wirt­schafts­standort Kanton Bern?

Natür­liche Ressourcen werden welt­weit immer knapper. Die Schweiz ist ein rohstoff­armes Land – sie muss scho­nend mit den Ressourcen umgehen. Inves­ti­tionen in die Kreis­lauf­wirt­schaft sind Inves­ti­tionen in die Zukunft – ökolo­gisch durch den nach­hal­tigen Umgang mit Rohstoffen und Mate­ria­lien, ökono­misch durch Kosten­ein­spa­rungen und eine Stär­kung der Wett­be­werbs­fä­hig­keit. Diese Entwick­lung unter­stützen wir: Zum Beispiel über­prüfen wir unsere Inno­va­ti­ons­för­der­stra­te­gien und passen sie gege­be­nen­falls an. In meiner Direk­tion beschäf­tigen wir uns auch intensiv mit den ökolo­gi­schen Aspekten der Kreis­lauf­wirt­schaft.

Stich­wort scho­nender Umgang mit Ressourcen und mit Energie: Kreis­lauf­wirt­schaft hat für Sie als Wirtschafts‑, Energie- und Umwelt­di­rektor also eine wich­tige Bedeu­tung?

Eine zentrale Bedeu­tung. Wir stehen heute vor einer enormen Heraus­for­de­rung: Dem Klima­wandel. Klima­schutz geht uns alle an, auch die Wirt­schaft. Klima­schutz beginnt mit solchen Fragen: Welche Rohstoffe wählt man aus? Wie verar­beitet man sie umwelt­ver­träg­lich mit erneu­er­barer Energie? Zu Produkten, die möglichst lange leben und die wieder­ver­wertet werden können. Da kann und muss die Wirt­schaft ihren Teil leisten.

Die dafür notwen­digen Inves­ti­tionen sind beson­ders für KMUs eine Hürde: Wie kann die öffent­liche Hand sie auf dem Weg zur Kreis­lauf­wirt­schaft unter­stützen?

Wirt­schaft, Wissen­schaft und Politik müssen gemeinsam Lösungen suchen und so die Kreis­lauf­wirt­schaft voran­bringen. Der Staat fördert Inno­va­tionen. Konkret hilft beispiels­weise das Amt für Wirt­schaft den Unter­nehmen, die Chancen der Kreis­lauf­wirt­schaft zu erkennen und neue Stra­te­gien und Projekte zu entwi­ckeln. Und wir unter­stützen Anlässe wie den Design Preis Schweiz. Denn auch Design leistet einen wich­tigen Beitrag, wenn es um Produkte und Prozesse geht. An der Preis­ver­lei­hung des Design Preises gab es dafür schöne Beispiele zu sehen.

Sie haben die Preis­träger der Kate­gorie Kreis­lauf­wirt­schaft verkündet. Welches Projekt oder Produkt hat Sie beson­ders begeis­tert?

Ich bin im Kanton Bern auch für den Tourismus zuständig. Wie jedes Jahr freue ich mich auf den Winter, aufs Skifahren und auf Skitouren. Darum hat es mich beson­ders gefreut, dass ich dem Klein-Unter­nehmen early­bird den Preis für ihren recy­clier­baren Freeride- und Tourenski über­geben konnte. Sport­aus­rüs­tungen waren bisher nicht beson­ders ressour­cen­scho­nend und der Winter­tou­rismus nicht gerade klima­freund­lich. Ich hoffe, dass solche vorbild­li­chen Produkte für die Branche, aber auch für Winter­sport­le­rinnen und ‑sportler Signal­wir­kung haben.