Design Talk mit Alexa Blum

Der Design Guide porträ­tiert regel­mässig krea­tive Macher:innen, die den Vibe der hiesigen Design­szene prägen – so wie Desi­gnerin Alexa Blum, die mit ihrem Studio in unserer Home­base Langen­thal ansässig ist.

1. Chall­enge: Worüber zerbrichst du dir gerade den Kopf?

Am meisten treibt mich das Projekt mit der alten Gies­serei in Riedwil um, die ich mit meinem Mann und Freund:innen gekauft habe. Die Chall­enge ist, wie ein Konzept formu­liert werden kann, das zwar kraft­voll ist, gleich­zeitig aber vieles offen lässt. Das Ziel ist ein leben­diger, wandel­barer Mix von Ateliers, Wohn­raum und Frei­räumen.

2. Passion: Du befasst dich mit evidenz­ba­sierten Farb- und Gestal­tungs­pro­jekten, auch im Bereich Inclu­sive Design. Was können diese dort bewegen?

Mein Stecken­pferd ist: Wissen­schaft und Design mitein­ander zu verbinden, denn es ist messbar, dass man mit evidenz­ba­sierter Farb­ge­stal­tung eine bestimmte Wirkung erzielen kann. Sie schaffen nach­voll­zieh­bare Struk­turen, Orien­tie­rung und Sicher­heit. Gezielte Impulse unter­stützen Prozesse, Iden­tität wird sichtbar und verbindet.

3. Wunsch-Koope­ra­tion: mit wem würdest du gerne ein Projekt reali­sieren?

Allge­mein mit Büros und Menschen, die in ihrer jewei­ligen Profes­sion mit Leiden­schaft in die Tiefe gehen. Das tue ich in meinem Spezi­al­ge­biet, und wenn mein Gegen­über das auch tut, entstehen sehr coole Dinge.

4. Newcomer: Wem aus der natio­nalen und inter­na­tio­nalen Design­szene folgst du aktuell?

Es gibt viele Jungdesigner:innen, die nicht den gängigen Weg gehen, sondern eigen­ständig und konse­quent ihr Ding machen, das ist span­nend. Einer ist Andri Oppliger, den ich schon lange kenne. Nach einem Bachelor-Studium Mode­de­sign an der HEAD Genève studiert er heute Archi­tektur an der ETH und sucht nach Ideen, um Nach­hal­tig­keit und Ästhetik mitein­ander zu verbinden.

5. Dinner-Runde: Wer aus der Schweizer und int. Design­szene sitzt idea­ler­weise mit dir am Tisch?

Hmm, am liebsten würde ich mich über­ra­schen lassen, denn manchmal entstehen völlig zufällig die span­nendsten Begeg­nungen. Wenn ich darüber nach­denke, hätte ich richtig Lust auf ein solches Expe­ri­ment. Viel­leicht kann Design Preis Schweiz das orga­ni­sieren …

6. Hotspot: Welchen Ort magst du gerade beson­ders in Langen­thal?

Die Grüne Halle, die ja eine lange Tradi­tion auch mit Design Preis Schweiz hat. Es ist ein extrem leben­diger Ort entstanden, wo vieles zusam­men­kommt. Zum Beispiel ein inklu­sives Projekt, das Design mit Inte­gra­tion verbindet, oder das Gastro­lokal von Vagner Aguiar.

7. Was findest du nur in Langen­thal, das dich inspi­riert im Alltag und Beruf?

Luft, Frei­räume und Orte mit Design­ge­schichte. Trotzdem ist man nah bei Paris oder Mailand.

 

8. Hast du als Langen­tha­lerin schon mal eine Design-Preis-Schweiz-Verlei­hung verpasst und was ist das Event für dich?

Seit ich in Langen­thal lebe, also seit 1994, noch nie. Ich finde die Konti­nuität und den Wandel des Preises super. Die Kate­go­rien erneuern oder verän­dern sich parallel zu aktu­ellen Design­themen und gesell­schaft­li­chen Diskus­sionen.

9. Zeit­reise: Womit beschäf­tigst du dich wohl in fünf Jahren?

Einer­seits möchte ich mein Wissen vertiefen, und ander­seits möchte ich aktiv dazu beitragen, bei Fach­leuten und in der Gesell­schaft ein neues Bewusst­sein zu schaffen dafür, dass evidenz­ba­sierte Farb- und Gestal­tungs­pro­jekte wert­voll sind, weil ganz gezielt Wirkung erzielt werden kann.