Der Bananenkonsum in der Schweiz wächst seit Jahrzehnten kontinuierlich an. Allein 2019 wurden 97.000 Tonnen der aus tropischen Regionen stammenden Frucht importiert. Viele tausende Tonnen davon landen als organischer Abfall im Müll. Sollte sich die Frucht nicht ganzheitlicher nutzen lassen? Diese Frage stand am Beginn eines Forschungsprojektes namens KUORI (Finn. für Schale), das im Rahmen einer Bachelor-Thesis am Institut Industrial Design der HGK Basel entstand. Es untersucht, ob sich Bananenschalen als Ausgangsmaterial für die Entwicklung eines bio-basierten Kunststoffs eignen und welche Produkte daraus hergestellt werden könnten. In Kooperation mit Experten relevanter Fachrichtungen (insbesondere mit dem Kunststoffinstitut der FHNW) wurden zahlreiche Experimente zu Materialentwicklung und Herstellungsverfahren durchgeführt. Es konnte nachgewiesen werden, dass sich Bananenschalen je nach Verarbeitung für unterschiedliche Anwendungen anbieten: im Textilbereich, als nachhaltiges Single Use Object, im Verpackungsbereich sowie im 3D Druck. Nachdem KUORI auch international Beachtung fand, entschloss sich die Autorin ihre Forschung zur Materialentwicklung mit einem interdisziplinär zusammengestellten Team weiter voranzutreiben. Die Forschungsarbeit hat im September 2021 am Institut für Kunststofftechnik begonnen und konzentriert sich jetzt auf die Entwicklung einer marktfähigen Schuhsohle. Ein zentrales Thema dabei ist die Vermeidung von Mikroplastik, dass durch den Abrieb bei konventionellen Sohlen in die Umwelt abgegeben wird.