«Ich erzähle von der Masche» Bachelor Diploma
Dieses Strickprojekt entstand im Rahmen einer Bachelorarbeit in der Fachrichtung Textildesign an der Hochschule Luzern (HSLU). Es zeugt von einer vertieften Auseinandersetzung mit der Masche und lotet die gestalterischen Möglichkeiten dieser uralten Handwerkstechnik auf neuartige Weise aus. Im Designprozess wurde mit dem Prinzip der Auflösung und des bewusst herbeigeführten Zerfalls gearbeitet. Zum Einsatz kamen unterschiedlichste und teilweise ungewöhnliche Materialien. Das Spektrum reicht von hochwertigem Mohair-Garn über Draht, Wolle, Seide, Elastan und Kordel bis hin zu PET-Garn. Das Projekt zeigt mit seinen beispielhaften Kreationen diverse Möglichkeiten auf, wie die Auflösung der Masche im modischen Kontext gezielt eingesetzt werden kann.
Kommentar der Nominatoren
Diese intensive Arbeit über die Schönheit von Strick und die Ästhetik der Auflösung von Maschenkonstruktionen zeichnet sich aus durch Experimentierfreude, modisches Flair, breites Wissen im Textil-Labor, an der Strickmaschine und bei der Handarbeit. Das Projekt gibt ausserdem eine fundierte Antwort auf die in den vergangenen Jahren beobachtbare Ablösung der Kleidung vom Körper.
Kommentar der Jury
Aus der vielschichtigen Auseinandersetzung mit einer alten textilen Technik entstand ein mehr als beachtliches Debut-Projekt. Die Ergebnisse der experimentellen Beschäftigung mit der «Masche», mit ihrer Auflösung bzw. bewussten Zerstörung, die durch ihre Tiefe, ihre Ernsthaftigkeit und Radikalität beeindruckt, wirken visuell verführerisch und reizen zur Berührung. Die auf dieser Basis entworfenen Outfits offenbaren, auch wenn sie vielleicht noch nicht marktreif sein mögen, ein sicheres Gefühl für Mode und Stil.
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