Nominee | Textiles | 2013
Von der Socke zum Kleid
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Die Stricktechnik der verkürzten Reihen wird nachweislich seit dem 16. Jahrhundert zur Ausformung von Sockenfersen verwendet. Eine an der Hochschule Luzern (HSLU) entstandene Masterthesis geht der Frage nach, warum diese Technik nicht auch zur Herstellung von nahtloser Oberbekleidung eingesetzt wird. Durch eine aufwändige mathematisch-stricktechnische Untersuchung kann nachgewiesen werden, dass sich die alte handwerkliche Technik für eine zeitgenössische und nachhaltige Kleiderherstellung nutzen lässt. Im praktischen Teil der Arbeit werden die theoretischen Erkenntnisse beispielhaft an fünf Kleidprototypen überprüft und verifiziert. Auf Grundlage des Masterprojektes entstand schliesslich eine Mode-Kollektion.
Kommentar der Nominatoren
Mit wissenschaftlicher Genauigkeit werden die Möglichkeiten der «verkürzten Reihen» im Strick untersucht. Der Analyse der aktuellen Praxis im Industriebereich und bei Designern folgt das Experiment auf gestalterischer Ebene mittels mathematischer Regelsätze zur Konstruktion von nahtlosen Kleidern. Das neu entwickelte Verfahren könnte die gestrickte Mode ästhetisch ganz wesentlich beeinflussen.
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