Age Lab – Design for Transitions to Elderly Care Homes
Diese Forschungsarbeit beschäftigt sich mit dem geplanten oder ungeplanten Übergang von einem selbstständigen Leben mit eigener Wohnung in eine Pflegeeinrichtung. Dieser Prozess wird von Menschen im 3. und 4. Lebensalter, die davon hauptsächlich betroffen sind, in der Regel als einschneidendes Lebensereignis beschrieben. Die Arbeit untersucht, welchen Beitrag Design leisten kann, damit während der Übergangsphase bzw. beim Eintritt in Pflegeinstitutionen die Lebensqualität erhalten bleibt. Mit partizipativen Designmethoden wird das Erfahrungswissen von Pflegeheimbewohnenden zugänglich gemacht, um Lösungen zu entwickeln, die Betroffene und Angehörige dazu befähigen, den Übergang selbstbestimmt zu gestalten. Mit Hilfe eines «Human Centred Design»-Ansatzes werden Institutionen und Organisationen dazu angeregt, tradierte Denkweisen und Abläufe zu hinterfragen und Innovationsprozesse anzustossen. Die Arbeit hat zum Ziel, den Dialog mit und unter den involvierten Interessengruppen zu fördern und einen breiten und nachhaltigen Einfluss von Design auf die Gestaltung des Übergangs zu garantieren.
Kommentar der Nominatoren
Das Projekt untersucht die Schlüsselmomente innerhalb der Übergangsphase zwischen dem Wohnen zuhause und dem betreuten Wohnen in einer Pflegeeinrichtung und nutzt dabei «Design Thinking»-Ansätze. Die Arbeit überzeugt, weil sie den Fokus auf die subjektive Wahrnehmung der betroffenen Menschen legt und aus dieser Perspektive Veränderungsvorschläge entwickelt, die den ganzen Prozess menschenfreundlicher gestalten sollen.
Kommentar der Jury
Der Übergang von einem selbstständigen und selbstbestimmten Leben in den eigenen vier Wänden in eine Pflegeeinrichtung bedeutet für alle davon betroffenen Menschen aus nachvollziehbaren Gründen eine radikale, bisweilen traumatische Zäsur. Das diesbezügliche Forschungsprojekt überzeugt in mehreren Punkten: Erstens, weil es überhaupt dieses Thema in den Fokus nimmt, über das bisher sträflich wenig geforscht wurde. Zweitens, weil der Autor dieses heikle Sujet mit grosser Sensibilität und Empathie behandelt. Drittens, weil aus der sorgfältigen Analyse konkrete Verbesserungsvorschläge abgeleitet werden. Viertens, weil es gelingt, Wege zur Implementierung dieser Vorschläge aufzuzeigen. Insgesamt betrachtet darf dieses Projekt als Best-Practice-Beispiel für Social Design gelten.
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