Nominee | Fashion | 2017
HYSTERIA
Hinter der Mode-Kollektion mit dem programmatischen Namen HYSTERIA steht eine professionelle Designerin, die nach vier Jahren Arbeit im Modezirkus von Paris und London einen radikalen Schnitt machte: weg aus den grossen Modemetropolen und hinein in das Epizentrum der europäischen Krise, nach Athen. Die Kollektion, die nicht saisonal gebunden ist und deren Outfits nur auf Bestellung produziert werden, markiert einen Ausstieg und einen Neuanfang. Sie ist ein Dokument der persönlichen Entschleunigung und der Rückbesinnung auf Qualität. Sie entstand als Reaktion auf die neue Umgebung und auf die damit verbundenen Eindrücke und Probleme. Sie baut auf Gegensätzen auf und nutzt Techniken der Collage und der Camouflage. HYSTERIA ist aber auch inspiriert von verschiedenen Facetten des «Frauseins», dem Umgang mit Informationsüberfluss, Social Medias, Kollaps, Weltuntergangsstimmung, Hysterie, Sex. Wichtige Impulse vermittelte die fortgesetzte Zusammenarbeit mit dem Textil-Künstler Klaus Jürgen Schmidt, die etwa in den Prints sichtbar wird.
Kommentar der Nominatoren
Dass die Modewelt, die sich derzeit im Umbruch befindet, ein schwieriges, in vielerlei Hinsicht auch problematisches Arbeitsumfeld ist, steht ausser Frage. Kritisiert und gejammert wird viel, aber wenig geschieht. Mit Stefanie Biggel zieht endlich einmal jemand die Kosequenz und sucht auf Basis eines Konzeptes nach neuen Wegen, um Mode zu machen und zu vermarkten. Das ist mutig, verdient Beachtung und Unterstützung.
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