Reportagen, Weltgeschehen im Kleinformat. Konzeption und Gestaltung eines Magazins

Das seit 2011 in zweimonatigem Rhythmus erscheinende Magazin «Reportagen» ist auf die journalistische Gattung der literarischen Reportage fokussiert. Die Gestaltung verdeutlicht die Besonderheit des verlegerischen Konzepts und macht das Magazin unverwechselbar. Das handliche Format und die Materialwahl – Leineneinband und ungestrichenes Papier – sowie der einspaltige Satzspiegel nehmen Bezug auf Lesebücher. Das rein typografisch umgesetzte Cover, das auch als Inhaltsverzeichnis dient, verweist auf den Charakter des Magazins als Textmedium. In Abgrenzung von gängigen Marketingstrategien wird auf Fotografien verzichtet. Stattdessen baut man auf Illustrationen und Infografiken. Eine eigens entwickelte Schrift, die auf optimale Lesbarkeit ausgerichtet ist, wirkt als identitätsbildendes Merkmal.
Kommentar der Nominatoren
Die Designer, die hier auch in die verlegerische Arbeit mit einbezogen sind, leisten einen erheblichen Beitrag zur Qualität und zur Einzigartigkeit des Magazins. Die Entscheidung, in diesem Medium statt Fotografien Illustrationen und Infografiken zu nutzen, unterstreicht – neben anderen überzeugenden Massnahmen – den literarischen Charakter der Texte.
Kommentar der Jury
Dieses Magazin setzt ganz entschieden auf ein in der heutigen Medienlandschaft immer stärker bedrohtes journalistisches Genre: die literarische Reportage – ein profund recherchiertes, durch eigene Anschauung gesättigtes Textformat, das Beschreibung und Analyse verbindet. Das Konzept von «Reportagen» ist in sich schlüssig und auf stimmige Weise umgesetzt: Der Verzicht auf die Fotografie, die durch andere Bildmedien wie Illustration und Infografik ersetzt wird, ist konsequent. Die gesamte Aufmachung des Magazins, vor allem das handliche Format und die lesefreundliche Typografie, wecken die Lust aufs Lesen und fördern die Auseinandersetzung mit den Texten. Der Erfolg von «Reportagen», der auch in der Verleihung des Design Preis Schweiz zum Ausdruck kommt, bestätigt die Relevanz des Projektes.


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